Samstag, 13. Juni 2015

27.11.2014, Tatort: WDR Markt



Gesehen? Da haben wir sie wieder, die häßliche Fratze des "Homo oeconomicus".

Für ein Magazin wie "Markt" ist der Beitrag an sich schon erstaunlich, aber man würde sich eigentlich im Anschluss eine fundierte Auswertung wünschen.

Der Punkt ist doch: Moral ist etwas, das man sich leisten können muss. "Erst kommt das Fressen, dann die Moral."
Punkt 2: Kapitalismus ist per se unmoralisch. Ein System, das für jeden Aspekt des Lebens und der Welt einen Preis aushandelt, korrumpiert moralisches Handeln absolut.
Punkt 3: Religion als Mechanismus von Absolution und Teilung/Vergebung individueller Schuld begünstigt amoralisches Handeln, statt es zu verhindern. Wer sich auf einfache Weise von Schuld lossagt, sich also "entschuldigt", ist eher wieder bereit, erneut amoralisch zu handeln.
Punkt 4: Unwissenheit begünstigt amoralisches Handeln. Wer nichts von Mißständen weiß, kann sich nicht für sie verantwortlich fühlen.
Punkt 5: Das Übel muß frühzeitig und im Keim erstickt werden. Je mehr Leute "es" tun, und je näher mir diese Menschen stehen, sei dieses "Es" nun ein kleiner Steuerbetrug, ein bei-Rot-über-die Ampel-laufen oder das Anzünden von Asylantenheimen, um so einfacher fällt das Mitmachen und umso schwerer fällt der Widerstand gegen die Unmoral.

Punkt 6: Es ginge auch anders. Aber dafür braucht es Eier. Eier, die ein Bildzeitungs-Leser nicht mehr hat, weil ihm Bild und Co. jeden Tag eine neue Angst in die trübe Birne dübeln. Womit wir u.a. wieder bei der Unwissenheit wären.



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